1. Unternehmensvorstellung
Die FRIEDRICH VORWERK Group SE (Sitz: Tostedt bei Hamburg) ist ein in den 1960er Jahren gegründetes Unternehmen und heute ein führender Anbieter von Lösungen im Bereich der Energieinfrastruktur für Gas-, Strom- und Wasserstoffanwendungen. FRIEDRICH VORWERK profitiert wesentlich von der europäischen Energiewende, da ihr Know-how in der Planung, Umsetzung und dem Betrieb komplexer Energienetze stark nachgefragt ist. Seit Jahrzehnten steht der Name Vorwerk für hohe technische Kompetenz, zuverlässige Arbeit und innovative Lösungen in diesem Bereich.
Das Geschäftsmodell von FRIEDRICH VORWERK umfasst zwei Kernbereiche: **Klassische Energieinfrastruktur** (insbesondere Gas-Pipelines und Stromnetze) sowie **neue Energielösungen** rund um die *Energiewende* (z.B. Wasserstoffinfrastruktur, Power-to-Gas, Biogas-Aufbereitung, Fernwärme). Das Unternehmen bietet seinen Kunden (Netzbetreiber, Energieversorger, Industrie und Kommunen) schlüsselfertige Lösungen aus einer Hand an. Durch diesen integrierten *Turnkey*-Ansatz – von der ingenieurtechnischen Planung (Engineering) über den Pipeline- und Kabelbau (Energy Grids) sowie Anlagenbau (Energy Transformation) bis hin zu Service & Betrieb – kann FRIEDRICH VORWERK alle wesentlichen Schritte der Wertschöpfung intern abdecken. Dieses breite Leistungsportfolio, kombiniert mit eigenen Technologien und rund 2.000 qualifizierten Mitarbeitern, ermöglicht es dem Unternehmen, eine zuverlässige und effiziente Energieinfrastruktur bereitzustellen. Vorwerk positioniert sich dabei gezielt auch als Technologieführer bei innovativen Wasserstoffprojekten (z.B. Bau von Elektrolyseuren) und treibt als *Hidden Champion* die Transformation der Energieversorgung aktiv mit voran.
2. Aktuelle Geschäftslage (Stand Januar 2025)
Nach einer schwierigen Vorperiode befindet sich FRIEDRICH VORWERK Anfang 2025 in einer deutlich verbesserten Geschäftslage. Vorläufige Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr 2024 zeigen einen **sprunghaften Wachstumsschub**: Der Umsatz lag bei über 495 Mio. € (gegenüber ~373 Mio. € in 2023) bei einer EBITDA-Marge von rund 16 % – damit wurden die ursprünglichen Unternehmensprognosen deutlich übertroffen. Das operative Ergebnis hat sich damit im Vergleich zum Vorjahr drastisch verbessert (2023 lag die EBITDA-Marge nur bei 8,6 %). Entsprechend bestätigt das Unternehmen die Rückkehr auf einen profitablen Wachstumskurs und schlägt für 2024 erstmals eine höhere Dividende von 0,30 € je Aktie vor (für 2023 wurden 0,12 € gezahlt).
Die **Auftragslage** ist weiterhin exzellent: 2023 konnte ein Rekord-Auftragseingang von ~1,06 Mrd. € verbucht werden, wovon ein großer Teil auf einen einzigen Großauftrag entfiel (Projekt *A-Nord*, Auftragsvolumen ~600 Mio. €. Dank dieses Auftragsschubs hat sich der Auftragsbestand zum Jahresende 2023 auf über 1,0 Mrd. € mehr als verdreifacht (Vorjahr ~315 Mio. €). Im Jahr 2024 kamen weitere große Projekte hinzu; der Orderbestand stieg per 31.12.2024 auf rund **1,19 Mrd. €** an – ein historischer Höchstwert, der einer Auftragsreichweite von mehreren Jahren entspricht und die Grundauslastung des Unternehmens auf absehbare Zeit sichert. Vor dem Hintergrund dieses Polsters blickt der Vorstand optimistisch nach vorn: Für 2025 wird ein weiterer Umsatzanstieg auf 540–570 Mio. € bei einer EBITDA-Marge von 16–17 % erwartet. Insgesamt ist die aktuelle Geschäftslage von Wachstum geprägt, gestützt durch eine prall gefüllte Projekt-Pipeline und eine deutlich verbesserte Ertragskraft.
3. Aktienkursentwicklung aktuell
Der Aktienkurs der FRIEDRICH VORWERK Group SE hat die schwache Entwicklung der Jahre 2021–2022 hinter sich gelassen und befindet sich seit 2023/24 in einem klaren Aufwärtstrend. Aktuell (Anfang 2025) notiert die Aktie im Bereich von ca. 27–30 € und hat damit das Jahr 2024 mit einem starken Plus abgeschlossen. Zum Jahresende 2024 stand der Kurs bei 27,25 €, was einem Anstieg von +80 % gegenüber Jahresbeginn entspricht. Diese Rallye folgte auf eine längere Durststrecke: Nach dem Börsengang im März 2021 zu 45 € je Aktie fiel der Kurs bis 2022/23 zeitweise ins einstellige Euro-Territorium. Vor zwei Jahren wurde im Tief nur etwa 8,89 € je Aktie gezahlt – rund 80 % unter dem IPO-Preis. Seither kennt die Richtung jedoch (fast) nur noch nach oben: Bis Anfang 2025 hat sich der Aktienkurs vom Tief mehr als vervierfacht. Anleger, die 2023 nahe dem Tiefpunkt einstiegen, konnten somit erhebliche Buchgewinne verzeichnen. Die Marktkapitalisierung liegt aktuell bei rund 1,3–1,4 Mrd. €, und die Aktie wurde aufgrund ihrer Performance und Größe im April 2025 in den SDAX aufgenommen (kleinere Nebenwerteindex der Deutschen Börse). Die jüngste Kursentwicklung spiegelt die verbesserten Geschäftsaussichten wider, wenngleich sie auch die Erwartungen an zukünftiges Wachstum hochgeschraubt hat.
4. Geschäftsentwicklung und Aktienverlauf 2022–2024
In den letzten drei Jahren durchlief FRIEDRICH VORWERK eine wechselvolle Entwicklung in Geschäftsleistung und Aktienkurs, mit einem deutlichen Wendepunkt im Jahr 2024:
Geschäftsjahr | Umsatz (Mio. €) | EBITDA-Marge | Auftragsbestand 31.12. (Mio. €) | Aktienkurs Performance |
---|---|---|---|---|
2022 | 368,2 | 13,8 % | 315 | Kursende 21,60 €; -25 % p.a. |
2023 | 373,4 | 8,6 % | 1.001 | Kursende 15,12 €; -30 % p.a. |
2024(e) | ~498 | ~16 % | 1.188 | Kursende 27,25 €; +80 % p.a. |
(e) vorläufige Werte 2024 – endgültiger Geschäftsbericht 2024 veröffentlicht 31.03.2025.
2022: In diesem Jahr konnte Vorwerk seinen Umsatz zwar kräftig um ~32 % steigern, allerdings gingen die Gewinne zurück. Die EBITDA-Marge sank von über 20 % (2021) auf nur noch 13,8 %. Hauptgründe waren stark gestiegene Material- und Personalkosten, die vor allem Projekte belasteten, die in früheren Jahren zu günstigeren Konditionen kalkuliert worden waren. Zudem verzögerten sich einige neue Ausschreibungen im Bereich der neuen Energielösungen, sodass die Kapazitäten nicht voll ausgelastet wurden. Unterm Strich sank der Jahresüberschuss 2022 um rund 40 % auf ~17 Mio. €. Der Aktienkurs reagierte entsprechend negativ: vom Jahreshoch 2022 bei ~41 € fiel er bis Jahresende auf ~21,60 € (-25 %).
2023: Das Jahr 2023 stellte sich zunächst als Übergangs- und Konsolidierungsjahr dar. Der Umsatz stagnierte weitgehend (+1 % auf 373 Mio. €) und die Profitabilität verschlechterte sich weiter – die EBITDA-Marge lag mit 8,6 % nur noch im unteren einstelligen Bereich. Infolge anhaltenden Kostendrucks und einiger einmaliger Belastungen in laufenden Projekten musste das Management im Sommer 2023 die Gewinnprognose nach unten anpassen (EBITDA-Marge ~8 %). Diese Nachricht und die allgemein enttäuschende Ergebnissituation ließen den Aktienkurs im Verlauf des ersten Halbjahres 2023 auf ein Allzeittief von unter 10 € absacken. Ab Q3 2023 hellte sich das Bild jedoch deutlich auf: Das Unternehmen meldete einen beispiellosen Auftragseingang (über 1,05 Mrd. € in 2023; +186 % ggü. Vj.). Insbesondere der Großauftrag A-Nord, ein Strominfrastruktur-Projekt in Deutschland, mit einem Volumen von ~600 Mio. € trieb den Auftragsbestand zum Jahresende auf über 1 Mrd. €. Bemerkenswert ist, dass dieses Projekt in einer Partnerschaft mit Bonus-Malus-Anreizstruktur durchgeführt wird, was das Risiko von Kostenüberschreitungen begrenzt. Im vierten Quartal 2023 zeigte die Ergebnisentwicklung bereits eine Erholung (Q4 EBITDA-Marge ~11,8 % gegenüber nur ~6 % in Q3). Der Aktienkurs nahm diese Trendwende vorweg und konnte sich bis Dezember 2023 von seinem Tief erholen – Jahresendkurs ca. 15,12 €, obwohl auf Jahressicht noch ein Minus von 30 % zu Buche stand.
2024: Mit dem hohen Auftragsbestand im Rücken kehrte FRIEDRICH VORWERK 2024 auf den Wachstumspfad zurück. Nach ersten Hochrechnungen stieg der Umsatz um rund ein Drittel auf knapp 500 Mio. €. Wichtig dabei: Die zuvor problematischen Kostenfaktoren konnten weitgehend überwunden werden – das Unternehmen profitierte von nachlassendem Inflationsdruck und effizienter Projektabwicklung. Die EBITDA-Marge schoss auf etwa 16 % empor und lag damit sogar über dem Wert von 2022. Operativ war 2024 das erfolgreichste Jahr der Firmengeschichte, was sich auch im Aktienkurs widerspiegelte: Die Aktie legte im Jahresverlauf 2024 um etwa +80 % zu. Zwar blieb der Kurs mit ~27 € Ende 2024 noch unter dem IPO-Niveau, jedoch hatte sich das Anlegervertrauen dank der verbesserten Fundamentaldaten deutlich gefestigt. Insgesamt markieren die Jahre 2022–2024 somit eine Talsohle mit anschließendem Turnaround, der FRIEDRICH VORWERK gut positioniert in das Jahr 2025 gehen lässt.
5. Argumente für ein langfristiges Investment
- Megatrend Energiewende: Die Dekarbonisierung und Modernisierung der Energieinfrastruktur sorgt für anhaltend hohe Nachfrage. In Europa stehen in den nächsten Jahrzehnten enorme Investitionen an (z.B. ca. 320 Mrd. € in den deutschen Stromnetzausbau bis 2045, Aufbau eines 9.000 km-Wasserstoffnetzes bis 2032 mit ~19,8 Mrd. € Investitionsvolumen in Deutschland). FRIEDRICH VORWERK ist als Spezialist direkt am Puls dieser Entwicklungen.
- Führende Marktposition: Das Unternehmen zählt zu den Top-Playern für Gas-, Strom- und künftig auch Wasserstoff-Infrastruktur in Deutschland. Durch jahrzehntelange Erfahrung und eigenen Technologieeinsatz (z.B. Elektrolysetechnik, spezielle Pipeline-Verlegetechniken) verfügt Vorwerk über einen Wettbewerbsvorsprung und kann komplexe Großprojekte schlüsselfertig abwickeln.
- Rekord-Auftragsbestand bietet Planungssicherheit: Mit rund 1,19 Mrd. € an Aufträgen im Backlog (Stand Ende 2024) verfügt Vorwerk über eine Auslastung für mehrere Jahre. Diese solide Auftragsbasis ermöglicht eine hohe Visibilität zukünftiger Umsätze und bildet das Fundament für weiteres organisches Wachstum.
- Profitabler Wachstumskurs wiedererlangt: Nach margenschwachen Jahren gelang 2024 die Rückkehr zu zweistelligen Renditen (EBITDA-Marge ~16 %). Die erfolgreiche Umsetzung laufender Großprojekte (inklusive des Großauftrags A-Nord) demonstriert die operative Stärke. Künftig dürften auch effizientere Vertragsmodelle (wie Cost-plus-Ansätze bei A-Nord) helfen, Risiken zu begrenzen und stabile Margen zu sichern.
- Finanzielle Stärke: Die Bilanz ist robust – Ende 2024 verfügte Vorwerk über eine Nettoliquidität von ~154 Mio. € (hohe Cash-Reserven, keine Nettoschulden). Damit sind Investitionen in weiteres Wachstum oder Akquisitionen möglich, ohne die finanzielle Stabilität zu gefährden. Zudem unterstreicht die geplante Dividendenerhöhung das Vertrauen des Managements in die zukünftige Entwicklung.
- Politische Rückenwinde und Förderprogramme: Öffentliche Investitionsprogramme (national wie EU-weit) unterstützen viele Projekte direkt, z.B. Wasserstoff-Importinfrastruktur (IPCEI-Projekte) oder Stromtrassen. Staatliche Förderung und beschleunigte Genehmigungsverfahren (zur Erreichung der Klimaziele) wirken als Katalysator für Vorwerks Geschäft.
6. Argumente gegen ein langfristiges Investment (Risiken & Schwächen)
- Abhängigkeit von Großprojekten und politischem Rahmen: Vorwerks Umsatz ist stark projektgetrieben. Verzögerungen bei Großprojekten (etwa aufgrund langer Genehmigungsverfahren oder politischer Entscheidungen) können zu Volatilität in Auslastung und Erlösen führen. Ein erheblicher Teil der zukünftigen Pipeline hängt von staatlich initiierten Infrastrukturprogrammen ab – sollten diese gekürzt oder später als geplant realisiert werden, könnte dies das Wachstum ausbremsen.
- Schwankende Margen und Kostenrisiken: Die jüngste Vergangenheit hat gezeigt, dass Gewinne stark unter Druck geraten können, wenn Kosten explodieren. Fixpreis-Verträge, die vor Materialpreis- und Lohnsteigerungen kalkuliert wurden, haben 2022/23 die Profitabilität stark belastet. Zwar entspannt sich die Inflation aktuell, doch bleibt das Risiko von Kostenüberschreitungen oder unerwarteten technischen Problemen bei Großprojekten (sog. Execution Risk). Eine Wiederholung von Einmaleffekten oder Fehlkalkulationen könnte die Margen erneut schmälern.
- Wettbewerb und Kapazitäten: Der Infrastruktur-Boom zieht auch Konkurrenz an. Größere Bau- und Technologieunternehmen (teils international) drängen verstärkt in den Markt für Energienetze und Wasserstoffprojekte. Dieser steigende Wettbewerbsdruck könnte zu härterem Preiskampf führen und Vorwerks Marktanteile oder Margen gefährden. Zudem muss Vorwerk selbst kräftig in Personal und Gerät investieren, um die vielen Aufträge abarbeiten zu können – der Fachkräftemangel in der Baubranche ist dabei ein limitierender Faktor.
- Aktienbewertung bereits ambitioniert: Nach dem rasanten Kursanstieg der letzten 1–2 Jahre ist viel Optimismus eingepreist. Das aktuelle KGV ist relativ hoch (deutlich über Marktdurchschnitt), was bedeutet, dass Vorwerk seine Wachstumsziele erfüllen muss, um die Bewertung zu rechtfertigen. Einige Analysten äußerten bereits Skepsis, ob die Rally langfristig fundamentale untermauerte ist. Sollte das Unternehmen hinter den Erwartungen zurückbleiben, besteht Korrekturpotenzial für den Aktienkurs.
- Geringe Größe und Liquidität: Trotz des SDAX-Einstiegs ist FRIEDRICH VORWERK immer noch ein vergleichsweise kleines Unternehmen. Small Caps unterliegen generell höheren Schwankungen und Risiken (z.B. niedrigerer Handelsliquidität der Aktie, stärkere Reaktionen auf Einzelmeldungen). Großaktionär MBB SE hält weiterhin rund 60 % der Anteile, was zwar Stabilität bedeutet, aber den Streubesitz begrenzt und ggf. die Einflussmöglichkeiten externer Anleger schmälert.
7. Einschätzung der Zukunftsaussichten
Die Zukunftsaussichten für FRIEDRICH VORWERK gestalten sich überwiegend positiv, getragen von globalen Trends und einer komfortablen Auftragslage. Die europäische Energieinfrastruktur steht vor einem fundamentalen Umbau hin zur Klimaneutralität, was in allen Kernsegmenten Vorwerks – Strom, Gas, Wasserstoff und Wärme – für anhaltendes Wachstum sorgen dürfte. Insbesondere der Aufbau der Wasserstoffwirtschaft gewinnt jetzt rapide an Fahrt: Nach wichtigen politischen Weichenstellungen (z.B. EU-Beihilfen für „Hy2Infra“) kommen zahlreiche Großprojekte zur Umsetzung, an denen Vorwerk partizipiert. Auch der traditionelle Netzbereich (Erdgas, Stromübertragung) bietet in den nächsten Jahren erhebliches Geschäft, sei es durch Ersatzinvestitionen in alternde Infrastruktur oder den Ausbau von LNG- und Stromtransportkapazitäten in Deutschland.
Vorwerk hat frühzeitig strategisch auf diese Trends gesetzt – etwa durch Entwicklung eigener Wasserstoff-Technologien – und sich eine führende Stellung erarbeitet. Der aktuelle Auftragsbestand sichert bereits einen großen Teil des geplanten Wachstums der kommenden 2–3 Jahre. Darüber hinaus befindet sich die Projekt-Pipeline in einer guten Ausgangslage: Das Management rechnet weiterhin mit stark wachsender Nachfrage in allen Zielmärkten und plant, die Produktionskapazitäten bedarfsgerecht zu erweitern. Wichtig wird sein, dass Vorwerk die Lehren aus 2022/23 zieht und bei zukünftigen Aufträgen auf auskömmliche Margen achtet (etwa durch Inflationsklauseln oder flexible Vergütungsmodelle). Gelingt dies, stehen die Chancen gut, dass das Unternehmen nachhaltig profitabel wächst.
Analysten erwarten für 2025 einen weiteren Anstieg von Umsatz und Gewinn, wenngleich das Wachstumstempo nach dem Sprung 2024 etwas moderater ausfallen dürfte. Mittelfristig – über die nächsten 5 bis 10 Jahre – dürfte FRIEDRICH VORWERK erheblich von der Transformation der Energieversorgung profitieren. Das Marktumfeld (hoher Investitionsbedarf, politische Unterstützung) ist äußerst vorteilhaft. Gleichzeitig darf nicht übersehen werden, dass die Umsetzung dieser Großprojekte komplex ist: Eine straffe Projektsteuerung, genügend Ressourcen und fortwährende Innovationsbereitschaft werden erforderlich sein, um die Chancen voll auszuschöpfen. Insgesamt erscheint der Ausblick aber sehr verheißungsvoll, da Vorwerk in einem wachsenden Marktsegment mit Eintrittsbarrieren operiert und sich eine solide Basis für zukünftiges Wachstum geschaffen hat.
8. Fazit
FRIEDRICH VORWERK Group SE hat sich vom Tiefpunkt erfolgreich zurückgekämpft und präsentiert sich Anfang 2025 als Profiteur des grünen Infrastruktur-Booms. Das Unternehmen verbindet traditionelles Know-how im Pipeline- und Leitungsbau mit neuen Technologien für die Energiewende – eine Kombination, die in den kommenden Jahren stark gefragt sein wird. Die jüngsten Rekordaufträge und verbesserten Ergebnisse untermauern das langfristige Potenzial. Aus Anlegerperspektive bietet die Aktie damit chancenreiche Perspektiven, insbesondere für langfristig orientierte Investoren, die an das Thema Energieinfrastruktur glauben.
Allerdings ist die starke Kursperformance bereits ein Vorschusslorbeer, der verpflichtet. Vorwerk muss zeigen, dass es das Wachstum profitabel stemmen kann und eventuelle Risiken im Griff hat. Kurzfristige Rückschläge (etwa projektbedingte Ergebnisdellen) sind bei einem kleinen Unternehmen nie auszuschließen. Entsprechend sollten Investoren die Entwicklung weiterhin aufmerksam verfolgen. Insgesamt überwiegen derzeit die positiven Aspekte: Die FRIEDRICH VORWERK Group SE verfügt über ein robustes Geschäftsmodell und steht vor einem Jahrzehnt strukturellen Rückenwinds. Das macht die Aktie – trotz der genannten Risiken – zu einem interessanten Kandidaten für ein langfristiges Investment in die Energiewende.